Liebe Rosedorne,
wenn Du seit Jahren verzweifelt bist, weil das, was Du versuchst, nicht klappt, dann solltest Du dringend sehr sorgfältig überprüfen, was Du tust. Ich meine, Du würdest doch sicher nicht versuchen, mit dem Auto jahrelang auf einem Weg durchzukommen, auf dem kein Durchkommen ist, oder? Warum machst Du es dann mit Dir und Deinem Sohn?
Wenn Du jahrelang den Autoversuch mit einem Mechaniker erfolglos durchführen würdest und nur immer das Lehrgeld bezahlen musst, dann würdest Du doch auch irgendwann einmal grundsätzlich loslassen und Dir einen neuen Übernlick suchen - wie Du es ja hier probierst - oder?
Unser GEHIRN kann nicht auswählen, es muss immer ALLES speichern, WAS und WIE es passiert. Und nun schau Dir einmal genau an, wieviele TONNEN an Mühe, Not, Ohnmachtsgefühlen, Wut, Verzweiflung und mehr desgleichen Ihr Euch dauernd beschert habt und die Euer Gedächtnis MIT GESPEICHERT hat!
Man kann mit dem Lernen nicht vorsichtig genug sein, ist eine der Grundregeln der neuen Ich-kann-Schule. Wer sich beim Lernen QUÄLT, bei dem speichert das Gedächtnis ALLES MIT QUAL. Bei jeder Erinnerung muss er dieser QUAL wiederbegegnen. Wer will unter solchen Erlebnissen überhaupt noch etwas lernen? Merkst Du, wie Ihr Euch auf diese simple Weise SELBER immer mehr ausgebremst und in die Erschöpfung hineinmanövriert habt?
Ob Logopäde, Mutter, Pädagoge oder wer auch immer: Wenn mans richtig macht, wird es leichter, und wenn mans verkehrt macht, wird es schwerer. Du siehst es doch. Warum also immer noch einmal und nocheinmal, was eh noch nie gegangen ist? Magst Du mal reflektieren, was Dich dazu treibt, das immer wieder zu versuchen, was nie klappt? Erkennst Du dabei Deine eigenen Erlebnisse mit Macht und Ohnmacht?
Man hat uns doch als Kindern, wenn wir Misserfolge hatten, nie gesagt, dass die Erziehung verkehrt war, man hat den Schwarzen Peter immer uns zugeschoben mit dem primitivsten aller Tricks: Man hat behauptet, wir könnten es nicht. Wenn wir es richtig machten, kriegten wir oft genug Tadel (weil wir es besser machten als es unsere Lehrer konnten), gelobt wurden wir allzu oft erst, wenn wir uns unterworfen, in die Schablone eingefügt und wie verlangt mitgemacht hatten. Es ging gar nicht um die Sache, es ging um UNTERricht. Wir waren UNTEN und mussten uns nach denen oben richten.
Dieses Spiel spielst Du immer noch weiter mit Deinem Kind. Du willst es immer noch richtig machen, damit Du endlich von jemand geachtet und anerkannt wirst, und deshalb hast Du jeden Schmarrn mitgemacht - wider Dein GUTES GEFÜHL, das Dir immer gesagt hat: Das kann es nicht sein.
Nun, ich kenne Dich zwar nicht, aber ich erkenne Dich hier öffentlich an. Ich bestätige Dir, dass Dein Gefühl GUT ist und Du gerade durch das Erlittene ein sehr tiefes Verständnis für Dein Kind entwickelt hast und für das, was er braucht, um sich zu entwickeln und zu wachsen.
Du hast nur noch nicht AN DICH gedacht, deshalb sind Deine Kräfte verkpmmert und Du bist erschöpft und schwach, fühlst Dich ohnmächtig und hast keine Wirkung. Das kann sich schnell zum Guten ändern.
Deine Kräfte und Talente haben ja sehr viel erlebt und haben wirklich Lebenserfahrung, aber sie HUNGERN. Wann haben sie das letzte gute Wort von Dir gehört? Spürst Du, wie sie sich danach sehnen?
Alle Deine Talente und Kräfte haben doch nur den einen LEBENSSINN: ALLES FÜR DICH ZU TUN. Für nichts sonst sind sie da. Sie möchten sofort voll für Dich loslegen - aber sie brauchen NAHRUNG: sprich und denke sie ihnen zu. Versöhne Dich mit Deinen Kräften, die Du vernachlässigt hast, werde mit ihnen EINS, dann bist Du STARK.
Und Du wirst sehen, was das auf einmal für eine WIRKung auf alle Talente und Kräfte Deines Sohnes hat! Wenn Deine Talente ausstrahlen, dass es ihnen gut geht, dann interessieren sich alle Talente aller Menschen für Dich - ist doch logisch. Dann hast Du Einfluss, weil Du das hast, was jeder braucht. Und jetzt überlege einmal, was geschieht, wenn Deinem Sohn dieses Beispiel bewusst wird und wenn er ebenfalls mit Talenten spazierengehen kann, denen es gut geht! Fühl mal hinein, wie er sich fühlen wird, wenn er dem Logopäden zeigen kann, wies geht! Belebt das? Ich selber habe diesen Umgang mit mir selbst in den letzten gut 30 Jahren durch Coués Autosuggestion gelernt; Du kannst Dir ja auf meiner Homepage ein paar praktische Beispiele über Problemlösung anschauen, wenn es Dich interessiert.
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